Strengere Kontrollen, mehr technische Überprüfungen und wachsende Unsicherheit an der Grenze – wer heute mit einer ESTA-Genehmigung in die USA fliegt, sollte gut vorbereitet sein. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen – und warum Sie sich trotzdem keine Sorgen machen müssen, wenn Sie alles richtig machen.
Für viele ist es der große Traum: einmal nach New York, San Francisco oder in die Nationalparks im Westen der USA. Mit einer ESTA-Genehmigung ist das normalerweise unkompliziert möglich – doch in den letzten Monaten häufen sich Berichte von Reisenden, die bei der Einreise plötzlich auf unerwartete Schwierigkeiten stoßen.
Dabei hat sich an den offiziellen Regeln eigentlich nichts geändert. Aber: Die US-Grenzbeamten kontrollieren deutlich strenger. Und das betrifft auch ganz normale Touristen.
ESTA ist kein Freifahrtschein – und das war es auch nie: Die elektronische Reisegenehmigung ESTA (Electronic System for Travel Authorization) erlaubt es Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern von Ländern des Visa-Waiver-Programms, bis zu 90 Tage visumfrei in die USA zu reisen.
Wichtig zu wissen: ESTA ist keine Einreiseerlaubnis, sondern lediglich eine Genehmigung, um überhaupt in ein Flugzeug Richtung USA steigen zu dürfen. Die endgültige Entscheidung trifft ein Beamter der CBP (Customs and Border Protection) bei Ihrer Ankunft am Flughafen.
Das bedeutet: Selbst mit gültigem ESTA können Sie abgewiesen werden, wenn Unklarheiten bestehen oder Verdachtsmomente aufkommen.
Die derzeit gültigen Vorschriften für die Einreise in die USA existieren seit Jahren – die Grundlagen haben sich nicht geändert. Doch in den letzten Monaten setzen US-Behörden die existierenden Regelungen deutlich strenger um. Die Gründe für die verschärften Einreisekontrollen sind vielfältig. Sie sind geprägt vom Wunsch der neuen US-Regierung, ein Bild von Recht und Ordnung vor allem in der Migrationspolitik zu vermitteln. Unter anderem wird dies so begründet:
Was viele nicht wissen: Grenzbeamte der USA dürfen Ihre digitalen Geräte durchsuchen – auch ohne konkreten Verdacht. Die betrifft unter anderem:
Zwar haben Sie grundsätzlich das Recht, die Einsicht in Ihr Handy oder das Freischalten von privaten Zugängen auf Ihrem Handy zu verweigern. Allerdings haben die US-Beamten im Gegenzug die Möglichkeit, Ihnen die Einreise einfach zu verwehren, bzw. Sie so lange an der Grenze festzuhalten, bis Sie entweder die angeforderten Freigaben erteilen, oder auf Ihre Einreise in die USA verzichten. Es ist also meist auch in Ihrem Sinne, sich den Bitten der kontrollierenden Beamten nicht zu widersetzen.
Übrigens: Auch wenn Sie planen, aus den USA nur gelegentlich für Ihre Kunden im Ausland zu arbeiten, kann dies als illegale Erwerbstätigkeit in den USA ausgelegt werden – ein häufiger Grund für Einreiseverweigerungen.
Wenn Sie ortsunabhängig arbeiten und Ihre Kunden online betreuen, sollten Sie bei einer Reise mit ESTA in die USA besonders aufpassen. Auch wenn Ihre Tätigkeit keinen Bezug zu den USA hat, kann der Eindruck entstehen, dass Sie dort arbeiten möchten – was mit ESTA nicht erlaubt ist. Abhilfe schafft da nur ein richtiges Visum für die USA.
Unser Tipp: Für Urlaubsreisen wirklich „offline“ bleiben – und geschäftliche Geräte und Unterlagen lieber zu Hause lassen
Einige einfache Maßnahmen helfen dabei, Probleme bei der Einreise zu vermeiden:
1. ESTA rechtzeitig und korrekt beantragen
2. Technische Geräte „clean“ halten
3. Nachweise griffbereit haben
4. Souverän auf Fragen antworten
Typische Fragen bei der Einreise:
Antworten Sie stets klar, wahrheitsgemäß und freundlich. Vermeiden Sie Formulierungen wie „Ich weiß noch nicht, wie lange ich bleiben will.“ oder sogar „Ich will mich umschauen, wo ich vielleicht eines Tages mal wohnen möchte.“
Die USA bleiben ein beliebtes Reiseziel – und trotz verschärfter Kontrollen gilt: Wer sich an die Regeln hält, seine Unterlagen vollständig dabei hat und die eigene Reise klar als touristischen Aufenthalt darstellen kann, wird in der Regel ohne Probleme einreisen dürfen.
Die verstärkten Kontrollen bedeuten vor allem, dass man sich als Reisender heute bewusster mit den USA Einreisebedingungen auseinandersetzen sollte. Beachten Sie dazu auch unsere 5 Tipps für die Einreise in die USA. Technische Geräte, Reisezweck und Dokumente stehen mittlerweile stärker im Fokus – aber wer sich hier nicht in Widersprüche verwickelt, kann seine Reise in die USA ohne Sorgen antreten - und wird in den meisten Fällen sehr freundlich begrüßt!